Zwischen Aschaffenburg und Frankfurt - Buchmessenpendler - Buchmesse 2004

Endlich im Pendlerzug nach Ascheberg. Geknechtete Banker und Schreibsen im Stil der Achtziger mit weißen Söckchen und Nikes streben in die Frankfurter Umgebung. Munter mischt sich gestrandetes Messevolk unter die Berufsfahrer. Der erste Messetag ist geschafft. Im dreizehnten Jahr hat Heymanns erkannt, dass Sex sells und seine schärfste Azubine ins Rennen an den Tresen geschickt. Seitdem ist die Hölle los und die seltsamsten Menschen wenden sich wegen Prospekte an uns. Muss noch mal genauer darüber nachdenken, was zur Verbesserung der Studienliteratur wirklich getan werden könnte. Große Veranstaltungen gibt es nicht, dafür feiner, wie etwa die Weinprobe unseres Internetportals Legios mit neuseeländischen, södafrikanischen, französischen und amerikanischen Weißweinen. Ach die Sehnsucht nach der Mosel steigt, aber die kleinen Kanapees entschödigen. Derweil wird Heymanns weiter belagert, aber nicht wegen seiner Prospekte , schon gar nicht wegen seiner Bücher, sondern Frau Prinz schenkt Sekt aus. Mitten drin der junge Verleger, den wir mit den Wichtigen der Branche bekannt zumachen versuchen. Sektlaunige abendliche Betriebsamkeit senkt sich über die Hallen, die Fragen kreisen nicht mehr um, wasmachtihrtolles, sondern, wiegehtesbeieuch.

Durch die schwüle Rheinmainluft geht es im Menschenstrom zum Bahnhof, Literaten, Flaneure, Manager, Stöckelschuhe, erledigt oder mit der schmalen Hoffnung auf einen prickelnden Abendausgang bei einer Verlagsfete./