Sambatrommeln - Konfedcup in Köln-Müngerdorf im Juni 2005




Sambatrommeln, ein Stadion in Gelb und aktuelle, hautenge, teilweise atemberaubende Trikokollektionen, die die Töchter vom Zuckerhut über den Stadioncatwalk trugen, machten einem das Leben an diesem herrlichen Sommerabend angenehm.

Ganz klar, 70% waren für Brasilien und hofften, dass Sie die Nipponkämpfer in Grund und Boden tanzen würden. Aber da lag der Ball schon im Netz der Brasilianer, die Südtribüne (Heimat dr FC-Fans, auf der wir wunderbare Plätze auf Höhe der Torlatte hatten) jubelte. War aber abseits, jedenfalls für den Schiedsrichter. Quasi im Gegenzug dann die Führung der Brasilianer, die dann 30 Minuten das Tor der Japaner belagerten.

Achja, aber dann doch der Ausgleich, den nach einem herrlichen Volleyschuss mein Namensvetter im Tor, Marcos, etwas indisponiert an sich vorbeiziehen lies. Wir spürten quasi noch den Luftzug des aufgebauschten Netzes auf unseren Wangen.

Solange Brasilien führte, war die Welt für Luis in Ordnung, am Ausgleich knabberte, aber da kippte die Stimmung im Viereck des Müngersdorfer Stadions. Die Japsen hängten sich vollrein, wäre nicht doch noch das 2-1 durch Ronaldinio für Brasilien gefallen.

In der zweiten Halbzeit spielten die Zuckerhütler auf unsere Tribüne, da rechnete man eigentlich fast mit einem Torfestival. Atemberaubende Soli, Dribblings, allein ein Treffer ins Tor fehlte, dauernd verfing sich der Ball im Fangnetz hinter dem Tor, statt in den Maschen des Tores. Nach vereinzelten Lukspodolskirufen, begannen die Zuschauer Niiipon, Niiipon zu skandieren und tatsächlich, die kleinen Japaner tricksten und kombinierten und erzwangen Ihr Glück mit einem Freistoß, den sie zunächst an den Pfosten, dann ins Netz setzen. Brasilien spielte auf einmal wie unter Berti Vogts, Ball halten, bloß nicht verlieren und ließen sich unter den Pfiffen der Zuschauer selbst bei der Ecke Zeit. Beinah wäre es schief gegangen, das 3-2 für Japan und damit die Sensation auf dem Stiefel, strich der Ball am Tor vorbei. Abpfiff!!! Luis verdrückte ein paar Tränchen, echter Fan eben, er wollte Brasilien siegen sehen.

Heimweg, die Straßenbahn zuckelte zum Dom, von dort mit der U-Bahn nach Klettenberg, um halb 1 Uhr zu Hause. Halbfinale Deutschland-Brasilien perfekt! Die putzen wir, wenn die Brasilianer sich so verschießen, wie gegen Japan und dann lacht Luis auch wieder.