Luis ist Messdiener!

Betreff: Luis ist Messdiener!

Als Johannes und ich im Jahre 1973 Messdiener wurden, gab es keine besondere Veranstaltung. Auf einmal erschien man auf dem Messdienerplan, den mitzunehmen schon ein kleiner Höhepunkt war. Ich hoffte, in einer meiner Lieblingsmessen meinen Namen zu entdecken und wünschte, dass es nicht der Sonntagabend sein würde.

Erst einige Jahre später führte ein neuer Kaplan die feierliche Weihe ein und obwohl ich da schon einige Jahre Messdiener war, durfte ich dabei sein und bekam eine Plakette. Aber einen Start, wie Luis ihn heue hatte, gab es für uns damals nicht.

Nun 32 Jahre nachdem ich den Dienst am Altar begann, wurde Luis in einem feierlichen Gottesdienst neuer Ministrant in St. Barbara in Ippendorf. Luis hatte nach der Kommunion mit dem Unterricht begonnen. Unter Leitung des Diakons und vier älteren Messdienern der Pfarrei kamen Sie Woche für Woche zusammen. Luis hatte an diesen Termin immer selbst gedacht und trotz des Zeitdrucks seiner vorangehenden Klavierstunde fast nie eine Unterrichtseinheit ausfallen lassen. Es wurde aber nicht nur gelernt. Mal fuhr man nach Köln oder in Kirchen und Altersheimen der Großpfarrei, mal ins Kino oder demnächst sogar zum Weihnachtsmarkt.

Die lange Vorbereitung schloss mit einem Test mit zum Teil kniffligen Fragen, die Luis aber beantworten konnte. Die letzte Hürde war genommen.

Sein Weihetag, der Dritte Advent 2005, 11.12.2005, war ein sonniger kalter Wintertag. Im Jugendheim wartete die große Schar von fast dreißig Neumessdienern darauf, dass Sie in Ihren Sonntagskleidern zur Kirche geleitet wurden. Über den Mittelgang zogen sie ein. Nach der Predigt wurden Sie einzeln beim Namen aufgerufen und traten vor den Altar.

Schließlich legten sie, Ihr Straßenkleid ab und vor den Augen der Gemeinde legten Sie Talar und Rochette an. Die älteren Ministranten waren dabei behilflich. Im Halbkreis stand die Schar nun hinter dem Altar. Nachdem Pfarrer Norbert Windheuser die Plaketten gesegnet hatte und sie jedem Einzelnen umgehängt hatte, stattete er einen Teil der Neulinge mit einem liturgischen Gerät aus. Luis bekam das Behältnis mit dem Weihrauch. Gemeinsam standen alle Messdiener der Pfarre dann während der Eucharistiefeier im großen Kreis um den Altar. Ein schönes Bild in der sonnendurchfluteten Kirche.

Der Gottesdienst währte lange, denn zugleich wurde ja auch eine adventlicher Liturgie mit allen Liedern dieser Zeit gefeiert: Macht hoch die Tür, Wachet auf, ruft uns die Stimme. Und so eilten die neuen „Minis“ am Ende der Feier eilig durchs Hauptportal, wo eine große Schar aufnahmebereiter Kameras auf sie wartete.

Wie ihr seht, kam ich etwas zu spät und man begab sich schon wieder ins Innere für die nächsten Erinnerungsfotos.

Ein schöner 3. Advent und ein fröhlicher neuer Ministrant . Herzlichen Glückwunsch und Gottes Segen, Luis!