Sardinienreise

Der abendliche ICE von Frankfurtfernbahnhof nach Köln beschert den Berufscomutern eine tägliche Sardinienreise. Wie die ebenso benannten Fische in der Büchse reihen sich die Reisenden in den Gängen aif und biwakieren mit den Mitteln der elektronischen Privatsphärenschaffung in Erwartung einer unbesetzten Couch am heimischen Herd. Der Abraum eins Tages an Börse, Bank oder Meetings wird geordnetm flink huschen Finger über Blaubeertastaturen, Ohrstöpsel wummern in Gehörgängen, Klingeltonbeats lassen Mobiltelefone vibrieren, Notebookdisplays erleuchten Bürogesichter milde. Wieder ein TagM der Deutschland weiter gebracht. Früher waren es Malocher unter TageM jetzt sind es eine geheinnisvill vernettte Gemeinschafz von Tüftlern, Vertrieblern, Nachrichtenverbreiter die scheinbar unabhängug voneinander agierend den Ertrag des Tages messend, sich nun nach dem Moment sehnen, in der der letzte Stecker gezogen ist und die Sardinenbüchse leer, dem Abstellgleis entgegenrollt, bis die Maschine am
nächsten Tag wieder angeworfen ist. Ich verlasse das Abteil, eine Tageszeitung liegt quer auf dem Tisch, ein Prospekt fällt heraus und preist das Paradies an: Sardinnen!